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Neuseeland Südinsel

Kiwis on the road!

Nachdem wir mit etwas Flugverspätungen und verpassten Anschlussflügen doch noch unser Ziel Christchurch erreicht hatten, mussten wir etwas unter Zeitdruck im Eiltempo unseren Campervan (Elvis) abholen. Fabi und Bea hatten mit ihrem Flug leider noch weniger Glück. Somit kamen die zwei erst in Christchurch an als unser Rental Service schon die Luken dicht gemacht hatte. Da jedoch alle Fahrer bei Abholung anwesend sein mussten, konnten in den nächsten 17 Tagen nur Svenni und Basti den guten alten Elvis durch den Linksverkehr manövrieren. Bei unserem ersten Blick in den Van haben wir alle sehr große Augen gemacht. Doch auch wenn der für vier Personen ausgerichtete Camper ein klein wenig eng bemessen schien, konnten wir mit etwas Übung die volle Fläche des Vans ausnutzen und alles hat so mehr oder weniger seinen Platz gefunden. :)

Dürfen wir vorstellen, die fünf Travelmates für die kommenden 17 Tage. Svenja, Bea, Fabi, Basti und (brrrrr Trommelwirbel) Elvis

LAke Tekapo

Wir waren alle schon super gespannt auf Neuseeland und unsere Erwartungen sollten in jeglicher Hinsicht übertroffen werden. Müssen wir beim Schreiben wirklich aufpassen nicht über jeden kleinsten Grashalm zu berichten? Ja, allerdings! Neuseeland bietet einfach so unfassbar viel und hat uns eigentlich ununterbrochen fasziniert. Wir können schon einmal vorwegnehmen, dass wir hier nicht das letzte Mal zu Besuch gewesen sind.

Wie erwähnt waren wir während der Hochsaison in Neuseeland unterwegs und in weiser Voraussicht, dass die Campingplätze evtl. ausgebucht sein könnten, hatten Bea und Fabi die ersten Stopps und Campingplätze für uns geplant und vorab gebucht. 

Der erste Stopp war Lake Tekapo. Ein herrlich tiefblauer See umrandet von Bergen, welcher sich am nächsten Morgen von seiner schönsten Seite zeigte. Hier hieß es erst einmal ankommen und die Natur einatmen. 

Durch die Flugverspätungen und erste etwas längere Orientierungsphase haben wir Lake Tekapo erst in der Nacht erreicht, was das Fahren nicht einfacher gemacht hat. Danke Basti fürs Durchhalten nach der sowieso schon langen Anreise. Nun wurden wir statt mit Blick auf den See mit einem ersten Blick in die tief schwarze Nacht mit seinem gigantischen Sternenhimmel verblüfft. Wunderschön! 

Der nächste Morgen:  Nach einer ersten kleineren Erkundungstour um den See, haben wir am zweiten Tag schon eine etwas längere Wanderung unternommen und uns auf die Spitze des Mt. John begeben. Belohnt wurde das Ganze mit einem wunderschönen Blick über die Landschaft und auf die mit Schnee bedeckten Berge in der Ferne. Ein erster kleiner Eindruck von dem, was uns die nächsten zwei Wochen erwarten sollte.

wanaka

Auf dem Weg zu unserem nächsten Stopp Wanaka führte uns der Weg über Mt. Cook vorbei an einem funkelnden Mirror Lake. Diese Art Seen gibt es einige auf der Südinsel, jedoch haben wir keinen so klaren See mehr gesehen, wie dort.

Unserer Wanderung am Mt. Cook führte uns über große Hängebrücken und reißende Bäche (ja man hat automatisch das Gefühl sich in der Geschichte von Bilbo und Frodo zu befinden). „Fast“ am Ende konnten wir dann einen Blick auf den Gletscher genießen. Fast - weil wir schon etwas früher wieder umgekehrt sind, brannte die Sonne doch ganz schön stark auf unserer Haut. Großspurig sind wir davon ausgegangen, dass wir mit einer gewissen vorgebräunten Haut keine Sonnencreme benötigen. Pustekuchen... Die Sonne in NZ ist dermaßen stark (liegt wohl auch an der besonders dünnen Ozon-Schicht hier), dass uns langsam klar wurde warum es in den Supermärkten Sonnencreme erst ab Faktor 50 gibt. Gut geröstet und etwas ausgetrocknet sind wir dann nach circa drei Stunden wieder am Van angekommen und konnten wahrlich ein bisschen Schatten und einen großen Schluck kaltes Wasser gut gebrauchen.    

Unser Campingplatz in lag wieder direkt an einem wundervollen See und etwa eine halbe Stunde mit dem Rad von dem kleinen Örtchen Wanaka entfernt. Drei Nächte, mit einer kleinen Unterbrechung für das Rythm and Alps Festival im Cadrona Valley zu Silvester, haben wir hier die Aussicht auf den See genossen und kleine Mountainbike- und Wandertouren entlang des Sees unternommen.  

Vor allem die Mountainbiketour hatte es in sich. Nach einer wirklich anspruchsvollen Trail-Route durch die steilsten Kurven und Holzbrücken erreichten wir einen Flussabschnitt der zum Baden geeignet war. Nach einem erfrischenden Bad im eisig kalten Bergwasser ging es von da aus in das Örtchen Wanaka wo wir uns mit einem „isotonischen“ Getränk belohnten.

glenorchy

Die erste Hälfte unseres Roadtrips verging wie im Flug. Wir hatten bis dahin viele Erlebnisse und Erfahrungen miteinander geteilt und nach einer gewissen Zeit zu viert auf sehr engem Raum, haben wir uns allen 3 Tage Privatsphäre gegönnt bevor wir den zweiten Teil unser Reise gemeinsam über Milford Sounds an die Ostküste fortsetzten. Während sich Bea und Fabi in einem wunderschönen Glamping für ein paar Tage in Glenorchy einmieteten, hatten wir uns mit Elvis weiter in die Natur begeben – Richtung Isengard. Übernachten in freier Natur! Mega – Trotzdem waren wir nach drei Tagen froh, wieder eine ordentlich Dusche auf einem der Campingplätze in Glenorchy nutzen zu können. Wie schön doch warmes fließendes Wasser sein kann ☺ 

te anau - milford sounds

Wieder zu viert unterwegs, freuten wir uns nun auf das kommende Natur Spektakel. Von dem Ort Te Anau aus startete unsere Tour durch das gigantische Fjord - Milford Sound, welches Teil des Fjordland National Parks ist und somit zum UNESCO Weltkulturerbe zählt. Der erste Teil der Tour führte durch eine beeindruckende Berglandschaft, Regenwälder und hunderten von kleinen und größeren Wasserfällen links und rechts der Straße entlang. Während wir  also den Geschichten unseres Busfahrers lauschten, bestaunten wir die Natur, die gerade nur eine Busscheibe von uns entfernt war. ATEMBERAUBEND!

 

Die engen und kurvigen Straßen gepaart mit dem rasanten Fahrstil unseres Busfahrers, der nicht zu vergessen nebenher immer wieder Neuseelands Geschichte erzählte, forderte Svennis volle Konzentration, wollte sie sich auf keinen Fall über die Schulter ihres Vordermannes entledigen. Zu ihrem bedauern, ging es von dem Bus direkt auf ein schaukelndes Boot, was den ganzen Trip einen „üblen“ Beigeschmack verlieh. Aber nichts desto trotz ist das Naturschauspiel nicht in Worte zu fassen. Das Boot schipperte uns durch das Fjordgewässer vorbei an riesigen Wasserfällen. Wer also einen einigermaßen stabilen Magen hat, kann das Erlebnis auch in vollen Zügen genießen. 

Owaka / Nugget Point Lighthouse

Milford Sound war unser letztes Ziel an der Westküste. Owaka, unser erster Halt an der Ostküste, lockte uns mit seinen Steilküsten und der Möglichkeit Robben und Seelöwen in freier Wildbahn beobachten zu können. Von dort war es nur ein Katzensprung zum Nugget Point Lighthouse, wo wir genau diese Tiere zum ersten Mal erspähen konnten. Dazu hatten wir einen hervorragenden Blick Richtung Südamerika ;) Ein wirklich beeindruckender Aussichtspunkt mit dem schier endlosen Meer vor der Nase. Während die Wellen an die riesigen Felsen schlugen, tauchten die Robben durchs Meer und schienen sich einfach nur wohlig zu vergnügen. Immer wieder hatten wir in Neuseeland das Gefühl, dass der Mensch die Natur hier noch Natur sein lässt und wirklich so wenig wie möglich in Lebensräume von Tieren eingreift. Tier, Natur und Mensch im Einklang – was für ein schönes Bild.

Moeraki - Katiki Point Lighthouse - Moeraki Boulders

Schon mit Vorankündigung eines Camping Nachbars sollten wir am Katiki Point Lighthouse dann endlich auch auf einen Pinguin stoßen. Vorfreuuuuude!!! Der kleine Gelbaugenpinguin war zwar irgendwie ganz alleine unterwegs, allerdings hat uns das keineswegs weniger fasziniert „nur“ dieses Kerlchen  zu beobachten. Die große Seelöwenfamilie, die sich dort tummelte, natürlich nicht zu vergessen. Wenn sich die durchaus flauschigen Tiere mal bewegen, könnte man fast meinen man beobachtet Vaddi, wie er sich auf der Couch von links nach rechts dreht und sich am Bauch kratzt :D

Die durch ihre kugelige Form bekannten Moeraki Boulders (siehe Hintergrundbild) laden zu diversen „Fotoshootings“ ein. So kam es dann auch zum ersten mal dazu, dass wir mit der besonderen Felsformation einen recht hoch frequentierten Ort angesteuert haben. Nichts desto trotz haben wir ebenfalls ein paar nette Bilder geschossen, jedoch war unser Aufenthalt dort dadurch nicht von langer Dauer. Die kleine Wanderung dorthin war sowieso das eigentliche Highlight. Nach dem Rückweg haben wir uns dann ausnahmsweise dazu entschieden Essen zu gehen und Elvis einen Abend frei zu geben. Die Entscheidung erwies sich als außerordentlich gut, denn das Essen hat wirklich sensationell geschmeckt.  

Oamaru – Kleines Städtchen zum bummeln

Auf unserem Weg zu Grumpy's Retreat "n" Holiday Park, unserem letzten Campingplatz vor  Christchurch, wo wir auch schweren Herzens Elvis wieder abgeben mussten, haben wir Halt in Oamaru gemacht. Die kleine historische Innenstadt versetzt einen sofort zurück in eine andere Zeit. Verrückte Second Hand Geschäfte, eine Dampflock die Kinder ein kleines Stück auf der historischen Bahnstrecke mitnimmt, Theater-Accessoires an jeder Ecke und in 50er-Jahre-Kleidung herumspazierende Damen geben einen das Gefühl eine Runde im DeLorean gedreht zu haben. Hier gab es überall was zu sehen und zu entdecken, sodass wir dort schon fast ein wenig die Zeit beim Durchstöbern der alten Bücher und Klamotten vergessen haben.

 

 

Der erwähnte Campingplatz auf der Route 79 Richtung Christchurch hat seinen Namen nicht von ungefähr. Grumpy  Grandpa sah genau so aus und hatte diesen fiesen Blick, wie man es bei jemanden mit dem Spitznamen Grumpy auch erwarten würde. Nachdem er aber seine Regeln klar zum Ausdruck gebracht hat sind die dicken weißen Augenbrauen dann doch noch etwas höher gerutscht und sein verschmitztes Grinsen hat verraten, dass es sich bei Grumpy eigentlich um einen sehr sympathischer und netten Menschen handelt. Diesen Campingplatz können wir wirklich sehr sehr empfehlen!

Christchurch – Filmabend mit Pizza

 

Für den letzten Abend bevor es für Bea und Fabi wieder zurück nach Bangkok ging und für uns weiter auf die Nordinsel von Neuseeland, hatten wir uns ein geräumiges Airbnb gebucht - mit Sofas und großem Fernseher! Die ganze Reise über stand noch ein Elefant im Raum und kreiste wie das Damoklesschwert über uns (oder so ähnlich). Ein blinder Passagier, der uns überall mit hin begleitete und uns im Nacken hing. Wir mussten noch etwas erledigen. Neuseeland hatte uns einfach angesteckt. Wir mussten zum Abschluss einfach nochmal komplett in die Herr-der-Ringe-Welt eintauchen und uns die gesehenen Orte im Film anschauen. Egal wo man in Neuseeland hinschaut, man hat immer das Gefühl ein Ork, Elben oder Gollum könnten jeden Moment zum Vorschein kommen. Wir haben es uns also richtig gemütlich gemacht und dazu – na klar – Pizza bestellt! :D

Nach diesen wunderschönen Tagen in Neuseeland waren wir wirklich froh, dass wir uns noch dazu entschieden haben auch noch die Nordinsel für ein paar Tage zu bereisen. Leider ohne Bea, Fabi und Elvis aber voller Vorfreude noch ein wenig  länger in diesem tollen Land verweilen zu dürfen - Stay tuned!

nice to know

Unterkünfte – Campingplätze 

Alle Campingplätze haben wir über die App Campermate ausgesucht  

Airbnb Christchurch

 

Elvis

Britz New Zealand

 

Essen

Neben Kochen und Grillen auf den einzelnen Campingplätzen haben wir uns zwischendurch auch mal ein Abendessen in Restaurants gegönnt. Die beiden verlinkten Restaurants sind dabei sehr zu empfehlen.

Moreaki: Fleursplace

Te Anau: The Redcliff

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Kommentare: 4
  • #1

    Silvia (Freitag, 29 März 2019 19:52)

    Mittlerweile habe auch ich dieses Dauer
    Lächeln im Gesicht bei euren Reiseberichten. Danke dafür.

  • #2

    Basti (Freitag, 29 März 2019 20:11)

    Das freut uns natürlich :D
    Und extra für dich haben wir auch wieder Black&White erweitert (falls noch nicht entdeckt ;)

    LG nach Hause :)
    Wir senden eine Portion mexikanische Sonne

  • #3

    Jutta (Samstag, 30 März 2019 15:22)

    Herrlich
    und die Fjordlandschaft hat mich gleich wieder an Norwegen erinnert!
    Ich finde eure Berichte einfach nur genial und man möchte gleich in den nächsten
    Flieger sitzen.
    Bis bald

  • #4

    Jens und Margret (Samstag, 15 Oktober 2022 20:36)

    Hey ihr beiden.
    Habe gerade euren Blog entdeckt. Wow. Diese POI's haben wir bis auf den Milford Sound auch alle gesehen. Waren allerdings auch noch auf der Nordinsel.
    Hammer Land! Dort könnte ich meine letzten Jahre erleben. Das Highlight war ein Tagesausflug mit zwei Maoris inklusive Muscheln sammel, kochen und genießen sowie eine Wanderung zu einem heiligen Baum der Maoris.
    Naja ich komme ins Plaudern ...
    Schön dass wir euch in Kanada begleiten dürfen.
    Liebe Grüße Jens