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Việt Nam vô địch

Ein neues Land – eine neue Kultur (Essen, Bier und am wichtigsten eine gute Gesellschaft). Entgegen unserem Plan weiter durch Thailand zu reisen, haben wir uns dazu entschieden 10 Tage in Vietnam zu verbringen, bevor es über Weihnachten dann wieder zurück nach Bangkok geht. 

 

Vicky und Ulli haben uns nach Vietnam eingeladen. Unsere Freunde aus Köln haben 2016 in Vietnam/Saigon geheiratet und leben in Köln. Vicky ist in Saigon aufgewachsen, wo die beiden sich auch kennengelernt haben und daher regelmäßig in Ihre Heimat reisen, um Freunde und Familie zu besuchen. Auf der Hochzeit durfte Basti damals viele Freunde von Vicky kennenlernen, weshalb wir die Gelegenheit nutzen wollten, um sie ebenfalls mal wieder zu treffen - wenn man schon mal in der Gegend ist... ☺ An dieser Stelle ein Dankeschön an Vicky und Uli, dass wir Saigon mit euch erleben durften. 

hanoi

Bevor wir allerdings auf die ganzen bekannten Gesichter in Saigon treffen sollten, haben wir uns vorher noch ein paar Tage in Hanoi einquartiert. Die bis dato lebendigste Stadt auf unserer Reise. Es findet alles auf der Straße statt und das egal bei welchem Wetter, wie sich herausstellen sollte. Ca. 6,5 Mio Menschen leben in der Hauptstadt Vietnams, wovon vermutlich jeder einen Roller besitzt (und das sind nur die gemeldeten Einwohner). Und obwohl man am Anfang das Gefühl hat den Straßenverkehr nicht überleben zu können, ist man schon nach kurzer Zeit ein Teil des Gesamt-Kunstwerkes. Wie auch immer das funktioniert, aber man läuft zwischen hunderten von Rollern und hat nicht das Gefühl umgefahren zu werden.

 

Die ersten Tage mussten wir immer wieder den andauernden Regen über uns ergehen lassen, womit wir uns aber schnell abgefunden haben, sodass es unserer Laune keinen Abbruch getan hat. Die riesige Anzahl an wirklich schönen Cafés hat es einem recht leicht gemacht zumindest den starken Regen abwarten zu können. ☺ Und die Hauptsehenswürdigkeit in Hanoi ist einfach Hanoi selbst. Man stellt sich an eine Kreuzung oder aber setzt sich am Besten in eines der Cafés mit Blick auf die Straße und beobachtet das wilde Treiben. So können schon Mal ein paar Stunden ins Land gehen.  Und wir sagen euch, die Möglichkeiten Dinge und Menschen zu transportieren bekommt hier eine völlig neue Bedeutung. 

Zwischen hupenden Rollern und wuselnden Menschen haben wir den ersten Kontakt mit den kulinarischen Annehmlichkeiten des Landes aufgenommen – die „Küche“ in Vietnam ist einfach nur sensationell. Ob ein BBQ auf der Straße, bei dem man sein Fleisch und Gemüse selbst auf einem kleinen Grill zubereitet, das für Vietnam typische Chả Cá (dieses Gericht wird in Hanoi auf eine Weise zubereitet wie sonst in ganz Vietnam nicht– daher definitiv hier probieren), der sehr lecker Egg-Coffee (was eher einem leckeren Dessert mit Kaffeegeschmack ähnelt), der wohl bekannteste Klassiker: die Phở (es scheint ein einfaches und in Deutschland schon sehr etabliertes Wort zu sein, aber egal wie wir es ausgesprochen haben, irgendwie schien nie ein Kellner unsere Bestellung, ohne auf die Karte gedeutet, zu verstehen), das Bánh mì zum Frühstück oder eines der super leckeren Bánh baos für zwischendurch – alles was wir hier entdeckt haben hat uns einfach nur mehr als begeistert. 

 

Auch wenn der Verkehr vermuten lässt, dass die Stadt eher anstrengend und stressig sein müsste, ist das Gegenteil der Fall. Irgendwie gewöhnt man sich sehr schnell an den Trubel und man schwimmt einfach mit der Masse mit. 

Cat ba - Halong Bucht

Mit dem Zug und der Fähre ging es weiter nach Cat Ba, der größten Insel in der Halong Bucht. Die Insel ist Startpunkt vieler Boots- und Kajaktouren durch das UNESCO Weltkulturerbe. Die Halong Bucht ist bekannt für ihr smaragdgrünes Wasser und die darin aufsteigenden Kalksteinfelsen, die in ihren Regenwäldern viel Lebensraum für Primaten, Vögel und unter anderem auch Steinböcke bietet. 

 

Wir haben uns für eine zweitägige Bootstour mit Übernachtung in einer der Kajüten in mitten der Halong Bucht entschieden. Mit Cat Ba Ventures, einem regionalen Anbieter, ging es raus aufs Wasser. Außer uns haben sich noch eine deutsche Familie, ein weiteres deutsches Pärchen und ein dänisches Pärchen auf dem Boot versammelt. Am Abend sollte dann noch ein sehr quirliges und lebendiges italienisches Pärchen zu uns an Deck dazu stoßen. Begleitet wurden wir die ganze Zeit von unserem Guide, der uns Geschichten über die Region erzählte, geduldig unsere Fragen beantwortete und uns später auch mit dem Kajak durch die Kalksteinfelsen führte.

Zunächst fuhren wir mit unserem Boot durch eine der schwimmenden Dörfer, die sich direkt an die Insel Cat Ba ansiedelten. Doch was  trieb die Menschen hier aufs Wasser? Die Antwort lautet: Der Tourismus... Ein Segen und Fluch für die Region zugleich. Denn so ist es zum einen einer ihrer Haupteinkommensquellen, aber auch der Grund weshalb nicht mehr genügend bezahlbarer Wohnraum neben den Hotels und Restaurants für sie selbst auf den Inseln bleibt. 

 

Nachdem wir das Dorf passiert haben herrschte mit einem Mal Stille. Wir hatten es uns auf den Liegestühlen an Deck mit Mütze und Decke gemütlich gemacht und schwebten förmlich durch die beeindruckenden Felsformationen hindurch. 

Da wir in der Nebensaison unterwegs waren, konnten wir die Natur ungeteilt genießen. Nur wenige andere Boote waren neben uns unterwegs. Leider war es deshalb auch sehr frisch. Relativ überrascht haben sich dann auch alle angeschaut als es beim ersten Stopp hieß: ab in eure Badeklamotten - hier könnt ihr eine Runde schwimmen gehen. Mit einem Zwinkern und fettem Grinsen im Gesicht meinte unser Guide noch – das Wasser ist auch gar nicht so kalt. 

 

Nach kurzem Überlegen wollten wir uns aber nicht die Gelegenheit entgehen lassen in dem kristallklaren Wasser schwimmen zugehen. 

Während also Basti mit dem Fliegen der Drohne beschäftigt war, schlüpfte Svenni in den Bikini und es ging mit einem großen Sprung und einer einigermaßen erfolgreichen Arschbombe von Deck ins Wasser ☺  - brrrr kalt. Aber nach einer Weile gewöhnte man sich daran und es war ein herrlich erfrischendes Erlebnis. Bis es dann wieder raus aus dem Wasser ging und man bibbernd an Deck stand ☺ Schnell abgetrocknet und wieder eingepackt in den schichtweisen Zwiebellook.

 

Nach einem leckeren Mittagessen mit Speisen fangfrisch aus dem Meer war das nächste Ziel eine kleine Kajaktour durch enge Felsspalten, wo man mit dem Boot sonst nicht hinkommen würde. Und es stellte sich heraus - Basti und ich sind gute Kajakkumpanen ;) Nach ein paar aufwärmenden Paddelschlägen hatten wir den Dreh raus und konnten die atemberaubende Natur um uns herum genießen. 

 

Zum Abendessen und Übernachten wechselten wir von unserem Holzboot auf ein etwas größeres Schiff mit mehreren Kajüten. Die Zimmer hatten eine riesige Glasfront, sodass wir uns schon beim Eintritt ins Zimmer auf den nächsten Morgen freuten, wenn wir mit Blick auf die Felsen aufwachen sollten.

Wie schon erwähnt war es eine lustige Runde an Board, sodass der Abend etwas länger als gedacht ging. Naja aber der Weihnachtsbaum aus Bierdosen musste natürlich auch noch fertig konstruiert werden ;)

Der zweite Tag sollte kein Stück weniger atemberaubend als der erste sein. Man hatte das Gefühl gar nicht lange genug in der Bucht verbringen zu können. Unser Guide hatte für uns noch eine weitere Kajak-Tour geplant, sodass wir noch einmal die Höhlen und Felsen aus nächster Nähe betrachten konnten. Dieser Ausflug wird uns noch lange in Erinnerung bleiben. 

back in hanoi

Direkt nach dem Anlegen in Cat Ba ging es am Nachmittag mit einem Bus zurück nach Hanoi. Zuerst hatten wir überlegt, noch einen Tag länger auf der Insel zu bleiben, doch als wir hörten dass Vietnam im Finale des Asia Cups ist und das Finale in Hanoi stattfand, wollten wir uns das Spektakel nicht entgehen lassen. Die Vietnamesen sind nämlich ein sehr begeistertes Fußballvolk. 

 

Und so kam es, dass wir uns direkt nach der absoluten Stille auf einem Boot in der Halong Bucht im größten Jubel Trubel Fan-Dasein befanden, welchen ihr euch nicht vorstellen könnt. Schon während des Spiels prusteten Kinder, Eltern und Großeltern fröhlich in ihre Vuvuzelas und trommelten inbrünstig auf Trommeln und Töpfen , während sie lauthals immerzu „Việt Nam vô địch“ – "Vietnam Meister" grölten. In wirklich jedem Laden stand ein riesiger Fernseher auf dem das Finale auf dem Bildschirm flimmerte und drum herum eine noch größere Menschentraube mit Fans in der Nationalfarbe rot. Bei dem Anblick wurden sofort unsere Erinnerungen an die WM 2006 in Deutschland geweckt. Also haben wir nicht lange gezögert und haben uns mit einem Vietnam Kopfband und Bier ausgestattet und uns zu einer Gruppe Fans vor einem Cafe dazu gesellt. Das Vietnam dann auch noch unerwartet Asien-Meister geworden ist, hat dem ganzen natürlich noch die Krone aufgesetzt. Der Ausnahmezustand und die Korsos in der Stadt kann man sich nicht vorstellen, wenn man es nicht mit eigenen Augen gesehen hat. Endlose Roller-Korsos, Bengalische Feuer, Hupkonzerte und Freude in wirklich allen Gesichtern der Menschen, die auf den Straßen gefeiert haben. 

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Saigon

Nach diesen berauschenden Erlebnissen in Hanoi und in der Halong Bucht ging es wieder zum Airport - ab nach Saigon. Hier konnten wir nun endlich Vicky, Uli und Co treffen.

 

Kaum am Flughafen angekommen standen die Beiden auch schon da und haben uns netterweise vom Flughafen abgeholt. Nach kurzem Einchecken in unser wirklich schönes AirBnB Zimmer ging es auch schon los die Stadt erkunden. Unsere Unterkunft lag zufällig direkt in dem Viertel, wo Vicky früher zur Schule ging und unterrichtete. Weshalb wir umso gespannter ihren Geschichten lauschten, die sie uns beim Erkunden des Viertels erzählte. Sowieso war es natürlich von allergrößtem Vorteil zwei Locals an unserer Seite zu haben, so konnten wir die Stadt und ihre Annehmlichkeiten durch und durch genießen.  Allerdings waren wir so den beiden auch ausgeliefert, wenn es hieß das müsst ihr unbedingt probieren. Darunter z.B. rohe Shrimps, Innereien Suppe - Phá lấu (Speiseröhre, Darm, Niere, Leber etc.), verschiedene Arten von Eiern oder Frosch. Dazu gab es dann noch jede Menge Bier, was wir natürlich immer dankend annahmen ;) 

 

Durch die vielen Tipps von den Beiden konnten wir wirklich viel unternehmen und haben sowohl die Stadt erkundet, Museen besucht als auch lustige Abende in größerer Runde verbracht. Denn das Highlight in Saigon ist die Geselligkeit. Hier geht man abends gemeinsam Essen, trinkt jede Menge Bier, singt über eine mobile Roller-Karaoke-Maschine lauthals Lieder und ergänzt hier und da mal das Essen im Restaurant mit„Bab sao deh“ (gebratener Mais, solltet ihr mal in Saigon sein – probieren!) oder andere Köstlichkeiten von Street-Food Fahrradfahrern. Alles nach dem Motto „Free Country“ und somit kein Problem auch eigenes Essen im Restaurant auszupacken. Vicky hatte bei Gelegenheit auch mal kleine hausgemachte Spezialitäten oder Früchte mitgebracht, die es noch zum Nachtisch oder als Vorspeise zum Essen gab ☺ Svenni konnte gar nicht genug von dem in Weißwein eingelegten Reisbällchen Cơm rượu haben – was letzten Endes zu einem ordentlichen Schwipps führte. 

Vietnam war eine außerordentlich schöne Erfahrung für uns und wir waren mehr als froh, dass wir den „Schlenker“ genommen haben. Danke auch noch mal an Vicky und Uli für eure Zeit, Gelassenheit und Gastfreundschaft. Wir kommen wieder! ;) 

nice to know

Hanoi

Chả Cá Thăng Long - Restaurant für ein sehr gutes Chả Cá in Hanoi

Giảng Cafe - Egg Coffe 

Cong Caphe - Cafe zum Aufwärmen 

Pateta - Leckere Banh Mi

Flower Hostel – Unterkunft Part 1

Mayflower Hotel – Unterkunft Part 2

 

Halong

Cat Ba Ventures - Lokaler Touranbieter auf Cat Ba 

 

Saigon

Airbnb Zimmer 

 - Generell, kann man jedoch alle Unterkünft von bunker – mike empfehlen! Der Bunker in Saigon

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